Freitag, 25. März 2016

Wohlstand für Alle

"Viel Glück und viel Segen auf all Deinen Wegen, Gesundheit und Wohlstand sei auch mit dabei!" so ging der Geburtstagskanon in meiner Familie, Anfang der Sechziger. Damals veröffentlichte Wirtschaftsminister Ludwig Erhard sein Buch "Wohlstand für Alle".  Irgendwann später schien der Wohlstand unanständig geworden, es müsse "Freude" stattdessen heißen, wahlweise "Frohsinn", hieß es in Christenkreisen. Ich bestand und bestehe auf Wohlstand, als Geburtstagswunsch wie auch als Menschenrecht. Warum ist Wohlstand als Begriff schon lange ein Tabu? Haben wir Nordländer ihn uns etwa auf Kosten der übrigen Welt erschlichen und wollen deshalb nicht darüber reden? Oder ist Wohlstand etwas ganz anderes als genügend Geld und noch viel schwerer zu bekommen? "Wohlstand für Alle" zu wünschen ist inzwischen fast schon ein subversiver, fast ein revolutionärer Akt, den nur wenige wagen. Weite Teile der Bewegung "Bedingungsloses Grundeinkommen" würden sich mit 1000 Euro monatlich begnügen wollen. Die Schweizer wünschen sich 2500 Franken - auch nur knapp über dem Existenzmimimum in der Schweiz. Für Menschen in anderen Ländern ein ganzes Jahreseinkommen. Aber Wohlstand?